Starnberger Merkur, 27.02.2003
Matthias Schäfer
Niederbayerischer
Nackenschlag
SC Starnberg verliert in Straubing
Straubing/Starnberg
– Bis vor rund zwei Wochen
galten die Starnberger Schachspieler als unschlagbar: knapp zwei Jahre hatten sie
kein Match in der Regionalliga Süd-Ost verloren. Nun haben sie verloren, das
zweite Mal in Folge. Nachdem zuletzt Tabellenführer PSV Dorfen zwei Punkte aus
der Kreisstadt entführt hatte (wir berichteten), war jetzt auch der
abstiegsbedrohte SC Straubing zu stark. Die Niederbayern besiegten die
Seestädter mit 4,5:3,5.
Die Niederlage war absehbar, erinnerte der Matchverlauf doch stark an das
Dorfen-Dilemma. Wie damals gingen die Starnberger in Führung: Diesmal durch
einen spektakulären Angriff von Ivica Rajic (Brett sechs). Dessen bosnischer
Kumpel Safet Terzic (1) konnte nach hartem Kampf die Führung ausbauen. Doch
statt den Kampf nun vorzeitig zu entscheiden, gerieten die Gäste ins
Straucheln. Zuerst Kapitän Matthias Schäfer (3). Der 23-jährige Tutzinger hatte
den prominentesten Straubinger Spieler, Fide-Meister Ralf Scheipl, überspielt –
doch ließ ihn später ins Remis entkommen. Noch schlimmer erging es Stephan Wehr
(7), der in Zeitnot einen Turm einstellte. Auch Axel Tuchenhagen (5) – bisher
Topscorer in der SC-Auswahl – musste die Waffen strecken. Der Vorsprung war
verspielt, das konnten auch Thomas Lochte (2) und Klaus Gschwendtner (4) nicht
ändern. Sie spielten beide Remis – 3,5:3,5. Der Ausgang des Matches lastete auf
den Schultern von Ersatzmann Rüdiger von Saldern (8). Dieser leistete fünf
Stunden Widerstand, vergeblich. Die Endspieltechnik seines Gegners raubte
jegliche Hoffnung auf ein Unentschieden – für ihn und das Team.
Durch die Pleite haben die Starnberger nur noch theoretische Aufstiegschancen:
Der Rückstand auf Ligaprimus Dorfen beträgt bei zwei ausstehenden Runden vier
Punkte. Und Dorfen ist seit fast einem Jahr unschlagbar.
Abstiegskampf und Sieg durch
Anwesenheit
Schach:
Kreis-Teams mit wechselndem Erfolg
Gauting
(msc) – Die Konkurrenz in der Bezirksliga
Oberbayern spielte für den TSV Gauting, doch den Gautinger Schachspielern hilft
das kaum: Sie verloren vor heimischer Kulisse das Duell gegen
Mitabstiegskonkurrent SK Bruckmühl 3,5:4,5. Damit haben die Würmtaler zwei
Runden vor Schluss weiterhin zwei Punkte Rückstand auf einen
Nichtabstiegsplatz.
Gegen die Gäste aus dem Landkreis Rosenheim überzeugte die TSV-Auswahl an den
Mittelbrettern. Neben einem Remis von Volker Betz (Brett drei) sprangen Siege
von Alexander Wörl (4) und Achim Flemming (5) heraus. Doch an den übrigen
Brettern zogen die Gautinger stets den Kürzeren. Ausnahme: Sebastian
Finsterwalder, der an Brett acht gewann.
Auch der SC Herrsching kommt nicht aus der Abstiegszone. In der Zugspitzliga
setzte es für die Seestädter beim SC Murnau eine 2,5:5,5-Pleite. Dabei siegte
nur Harald Rott (3). Kurt Hähnlein (5), Peter Rusch (8) und Frank Alefs (8)
spielten Remis. Die Herrschinger bleiben Tabellenvorletzte.
Von Abstiegssorgen befreit sind dagegen die Akteure der zweiten Mannschaft des
SC Starnberg. Sie verbesserten sich durch ein 5,5:2,5 über den SK Gräfelfing II
auf Tabellenplatz vier. Das Erfolgsrezept beim Sieg der Kreisstädter:
Anwesenheit. Das bedeutete die halbe Miete, da die Gäste nur zu fünft antraten.
So gewannenen Harald Feldbacher (2), Martin Fuchs (3) und Kapitän Gerhard
Strecker (6) kampflos. Fritz Absmaier (1) und Stefan Winkler (7) erweiterten
die Starnberger Siegesserie. Reinhard Popp gab sich mit Remis zufrieden.