Presseberichte

Bericht zum Turnier in Imperia

Bericht zum Turnier in Imperia

 

Knut fuhr extra nach einem Urlaubsaufenthalt nach Imperia und besah sich die Spielstätte des Schachclubs in Imperia, welcher das jährlich stattfindende Schachfestival zum 51. Mal ausrichtete. Sein Bericht war niederschmetternd und wir alle überlegten, ob wir wirklich dort teilnehmen sollten. Letztendlich blieben nur noch Franz Albrecht und ich übrig, dieses Wagnis auf uns zu nehmen um dort auf dem Turnier zu spielen. Wir haben es nicht bereut.

Die Spielstätte war zwar nicht klimatisiert und die Raumtemperaturen überstiegen schon mal die 30 Grad Grenze, aber wir wurden dafür durch gute Organisation und sonst überaus angenehme Spielverhältnisse mehr als entschädigt. Für gekühlte Getränke und eine Kaffeebar war gesorgt und auch kleine Snacks wurden zu moderaten Preisen angeboten.

Das Turnier war sehr stark besetzt und wurde in vier Gruppen gespielt, wobei in der Gruppe D die Kinder spielten. In Gruppe C <1600 ELO waren demnach nur zwei oder drei Kinder welche aber der ELO nach, auch dorthin gehörten. In Gruppe B waren Spieler mit ELO 1500 bis 2000 zugelassen, aber ich gehörte mit meinen ELO 1575 zu den letzten vier Spielern von 49 Teilnehmern in B. Also ein stark besetztes Feld.

 

In Gruppe A >1900 ELO spielten 66 Teilnehmer, wobei 46 Teilnehmer Titelträger waren, darunter 4 GM. Es waren Spieler auch aus Armenien, Philippinen, Tschechien, Frankreich und Russland dabei. Die Gruppe aus Südtirol war auch wieder dabei. Die Südtiroler sind wohl inzwischen ein fester Bestandteil dieses Turniers und der Bericht dieser Gruppe, lies uns, Franz und mich hoffen, dass die Gegebenheiten nicht so schlimm seien, wie sie durch Knut düster ausgemalt wurden.

Es gab drei Stellen für die Listen des Spielstandes und der Paarungen. An einer Stelle wurden die Ergebnisse in besonders großen Lettern (ca. 10cm) auch für Brillenträger ohne Brille gut lesbar angebracht und ständig aktuell auf dem neuesten Stand gehalten. Dadurch entstanden keine sonst bekannten Staus an der Paarungsliste. Außerdem wurden für jeden Platz Meldezettel mit Punktestand und ELO ausgelegt. Fragen zum Namen auf den Partiezetteln waren demnach auch nicht notwendig. In Gruppe A und B wurden die Notationen mit Durchschlag abgegeben.

Auch für die Freunde der Schachliteratur war natürlich ein Stand da mit italienischen und englischen Büchern und Spielmaterial. Gespielt wurde auf neuen Schachplänen aus Karton, welche wohl nach dem Turnier entsorgt wurden. Diese hatten aber einen Nachteil. Wurden die Kartons feucht, dann wellten diese. Ich hatte aber das Glück, dass keines meiner Bretter wellte.

 

Einen Tag vor Ende des Turniers wurde in San Remo das Fest „Notte Bianca“ gefeiert und die Schachfreunde in San Remo präsentieren sich in der alten Blumen Auktionshalle. Wir besuchten diesen Anlaufpunkt und knüpften so Kontakt zum Ableger des Schachclubs Imperia. Auf einem besuchten Clubabend gab es viel zu lachen und natürlich konnte man dort Schach spielen. Die Schachfreunde in San Remo treffen sich täglich in einer Bar und spielen dort von 18 Uhr bis 20 Uhr. Pünktlich um 20 Uhr klappen die Spieler die Bretter zusammen und verlassen das Spiellokal, nur um am nächsten Tag wieder dort Schach zu spielen. Wobei hier nicht verbissen um jeden Bauern gekämpft wird sondern der Spaß am Spiel im Vordergrund steht. In Italien ist halt alles ein wenig lockerer.
Die Gegend vor den Seealpen und 50 km von Monaco entfernt ist sehr reizvoll. Kulturell und auch historisch ist hier viel geboten. Aber auch für die Freunde der Marktgänger gibt es an verschiedenen Tagen und Orten Märkte mit viel Mode und kulinarischen Köstlichkeiten zu besuchen.

Alles in Allem kann ich dieses Turnier in Imperia nur empfehlen. Franz konnte beachtliche 4,5 Punkte und ich konnte 3 Punkte erzielen. Wer Sonne, Meer und den Flair Italiens und Schach verbinden möchte, wird hier auf alle Fälle auf seine Kosten kommen.

 

Anton Czarnach