Presseberichte

Handy läutet Niederlage ein

Starnberger Merkur, 18.11.2005

 

Handy läutet Niederlage ein

Schach: Starnberg verspielt Tabellenführung

 

Ilmmünster/Starnberg (msc) – Klingelnde Mobiltelefone sind unerwünscht – im Restaurant, in der Oper und besonders beim Schach. Während im öffentlichen Leben die Besitzer der zur falschen Zeit piepsenden Geräte mehr oder weniger freundlich um das Ausschalten gebeten werden, verlieren Schachspieler gleich ihre Partie, wenn sie am Brett sitzen und ihr Handy irgendein Geräusch von sich gibt. Wegen dem kaum zu erkennbaren sportlichen Bezug ist die Regelung bei Geistessportlern unbeliebt, der SC Starnberg hat durch einen solchen Vorfall vor zwei Jahren sogar den Aufstieg in die Landesliga verpasst (wir berichteten). Am zweiten Spieltag der Regionalliga Süd-Ost verloren die Seestädter erneut eine Partie durch Handyklingeln. Der Anruf läutete gleichzeitig die 3:5-Niederlage der SC-Spieler beim SV Ilmmünster (Kreis Freising) ein.

Gerade einmal eine Stunde lief die Begegnung, als das Handy von Klaus Gschwendtner (Brett vier) die Ruhe im Turniersaal störte. Obwohl sich der Starnberger Mannschaftsführer Matthias Schäfer mit dem Kapitän der Heimmannschaft vor der Begegnung auf eine moderate Regelauslegung verständigt hatte, bestand nun Letzterer auf den Punktgewinn. Von dem Blitz-K.o. am Nebenbrett beeindruckt, warf kurz darauf Thomas Lochte (3) seine aussichtsreiche Stellung mit einigen ungenauen Zügen weg – 0:2 aus Starnberger Sicht. Spätestens mit der Niederlage von Stefan Winkler (8) nach knapp vier Stunden war das Match entschieden. Denn die Starnberger konnten den Rückstand nur durch einen Sieg von Schäfer (1) verkürzen. Die übrigen Partien von Safet Terzic (2), Clemens von Schmädel (5), Stephan Wehr (6) und Volker Wildt (7) endeten remis.

Durch die Pleite büßten die Starnberger ihre Tabellenführung nach dem 6:2-Auftaktsieg gegen den TSV Trostberg ein. Mit nun 2:2 Mannschafts- und neun Brettpunkten findet sich das Oktett hinter dem SK Weilheim (4:0 Punkte) und dem SK Freising (3:1) auf Platz drei wieder. Um weiter um den Aufstieg zu spielen, müssen die Starnberger ihr Heimspiel gegen die SG Pang/ Rosenheim II am 27. November unbedingt gewinnen. Zumindest von klingelnden Mobiltelefonen scheint diese Begegnung nicht entschieden zu werden. Denn in der Caféteria des Starnberger Kreiskrankenhauses hat in einem Mannschaftskampf noch nie ein Handy gepiepst.

 

SPORT IN ZAHLEN

Schach

 

Regionalliga Süd-Ost, 2. Spieltag: SV Ilmmünster – SC Starnberg 5:3 (Seisenberger – Schäfer 0:1, Loder – FM Terzic 1/2, Kampert – Lochte 1:0, Maier – Gschwendtner 1:0, Reischl – Von Schmädel 1/2, Grüntaler – Wehr 1/2, Huber – Wildt 1/2, Baier – Winkler 1:0), SK Weilheim – SK Passau II 6:2, TV Tegernsee II – SK Weilheim 4:4, TSV Trostberg – PSV Dorfen 5:3, SG Pang/Rosenheim II – SK Gräfelfing 5,5:2,5.

 

1. SK Weilheim 4:0 10,5

2. SK Freising 3:1 9,5

3. SC Starnberg 2:2 9,0

4. SK Gräfelfing 2:2 8,0

5. SK Passau II 2:2 8,0

6. SG Pang/Rosenheim II 2:2 7,5

7. SV Ilmmünster 2:2 7,5

8. TSV Trostberg 2:2 7,0

9. TV Tegernsee II 1:3 7,5

10. PSV Dorfen 0:4 5,5