Starnberger
Merkur, 29.10.2004
Liebling
Trostberg
Schach: Starnberg gewinnt
Auftaktspiel
Trostberg/Starnberg
(msc) –
Die Schachspieler des SC
Starnberg können doch noch gewinnen. Nachdem das Team um Kapitän Matthias
Schäfer in der vergangenen Regionalliga-Süd-Ost-Saison den sicher geglaubten Aufstieg
in die Landesliga mit vier sieglosen Spielen am Schluss noch vertändelte,
gelang zum Auftakt der neuen Spielzeit ein 4,5:3,5-Erfolg beim TSV Trostberg. Die
Gastgeber aus dem Kreis Traunstein blieben ihrerseits dem Ruf als Starnberger
Lieblingsgegner treu: Gegen sie gewannen die Seestädter vier der letzten fünf
Vergleiche, bei einem Unentschieden.
Für den neuerlichen Triumph standen die Zeichen aber alles
andere als günstig. Nicht nur, dass die in Bestaufstellung angetretenen
Trostberger nomineller Favorit waren, die Starnberger mussten wegen verspäteter
Anreise auch an allen Brettern mit einer halben Stunden weniger Bedenkzeit
spielen. Bemerkbar machten sich die fehlenden Minuten in der Spitzenpartie.
Dort inszenierte Schäfer (Brett eins) gegen den renommierten Großmeister Emil
Anka eine aussichtsreiche Königsattacke, die der Favorit nur durch Opfer eines
Turms gegen einen Läufer abwehren konnte. Wegen herannahender Zeitnot verzichtete
der Starnberger aber auf nicht ganz risikolose Gewinnversuche und begnügte sich
mit Remis. Mit dem gleichen Ergebnis endete die Partie von Stephan Wehr (8), während
Thomas Lochte (3) die Starnberger mit einer starken Angriffsleistung in Führung
brachte. Klaus Gschwendtner (7) und Axel Tuchenhagen (4) bauten diese mit souveränen
Endspiel-Siegen auf zwischenzeitlich 4:1 aus. Da die Seestädter in den
ausstehenden drei Partien allesamt schlechter standen, musste um den Mannschaftssieg
aber noch gezittert werden. Tatsächlich konnten Safet Terzic (2) und Florian
Mayr (5) ihre Stellungen nach wechselhaften Partieverläufen nicht halten. Als
Fritz Absmaier (6) nach rund sechs Stunden Spielzeit aber den letzten Bauern
seines Gegners entfernte und damit das Remis besiegelte, durften die
Starnberger trotzdem јubeln.
Ob sie allerdings erneut die Klasse haben, um wie in
den vergangenen vier Jahren um den Aufstieg mitzuspielen, wird sich erst beim
nächsten Spieltag am 14. November zeigen. Dann trifft das Team auf
Aufstiegsfavorit SC Bayerwald, das mit einem 6:2-Erfolg gegen Landesligaabsteiger
PSV Dorfen die Tabellenführung erobert hat.