Presseberichte

Wackelnde Perfektionisten

Starnberger Merkur, 18.02.2004

 

Remis verdirbt Appetit

Schach: Starnberg gibt ersten Punkt ab

 

Starnberg (msc) – Sie hatten sich vorgenommen, nach dem Match gegen Erzrivale SK Gräfelfing essen zu gehen – egal, wie der Vergleich ausgeht. Die Spieler des Schachclubs Starnberg wollten damit ihren denkwürdigen Sieg gegen den SC Gröbenzell (wir berichteten) feiern. Doch die Starnberger feierten nicht. Dem souveränen Tabellenführer der Regionalliga Süd-Ost war der Appetit vergangen, nachdem gegen Landesliga-Absteiger Gräfelfing nur ein 4:4 herausgesprungen war und die Seestädter damit im sechsten Saisonspiel den ersten Punkt abgeben mussten.

Dabei hätte es die SC-Akteure, die bereits die vergangenen drei Duelle gegen die Würmtal-Konkurrenz verloren hatten, noch schlimmer erwischen können. Nach schnellen Remisen von Axel Tuchenhagen (Brett sieben), Klaus Gschwendtner (6) und Safet Terzic (1) sah es in den Partien von Thomas Lochte (3), Fritz Absmaier (5) und Florian Mayr (8) zeitweise nach gar keinem Starnberger Zähler aus. Doch mit Glück und Cleverness rettete sich Lochte ins Remis, während Mayr in einer hochtaktischen Partie die Oberhand behielt. So lag es nach der Niederlage von Absmaier und einem Remis von Stephan Wehr (4) in den Händen von Matthias Schäfer (2), die Starnberger Erfolgsgeschichte durch einen Last-Minute-Sieg fortzusetzen: In einem komplizierten Turmendspiel setzte der Starnberger Team-Kapitän, der zum 150. Mal für die Seestädter am Brett saß, auf einen weit vorgerückten Mehrbauern auf der a-Linie. Ein Feld vor der Umwandlung wurde dieser aber gestoppt, so dass sich Schäfer nach rund sechs Stunden Spielzeit ins Remis fügen musste.

Durch den Punktverlust schrumpfte der Vorsprung der Starnberger auf den zweitplatzierten SK Freising drei Runden vor Schluss auf drei Zähler. Dennoch können die Starnberger bei entsprechender Schützenhilfe bereits am nächsten Spieltag den Wiederaufstieg in die Landesliga perfekt machen. Voraussetzung ist allerdings ein Sieg bei Tabellenschlusslicht SK Freilassing. Sollte dieser gelingen, wollen die Starnberger anschließend essen gehen.