Starnberger SZ, 20.06.2003
Johannes von Casimir
Schach
„8 Mile“ nicht zu stoppen
Luxemburger
dominiert Starnberger Online-Grand Prix
Starnberg
– Schachspieler haben den
Ruf, die Welt auf 64 Felder beschränkt zu sehen. Doch hin und wieder zieht es sie
in die große weite Welt hinaus. Zum Beispiel nahm ein Team des Schachclubs
Starnberg 1999 an der Städteweltmeisterschaft im chinesischen Shenyang teil
(wir berichteten).
Dieses Jahr lädt Starnberg die Schachwelt ein. Doch
dazu kommen die Spieler aus aller Herren Länder nicht physisch in die
Kreisstadt, sondern finden sich im virtuellen Turnierraum des SC Starnberg auf
dem Server www.schach.de ein. An diesem Samstag konnte Turnierleiter Johannes
von Casimir bereits zum vierten Mal Spieler aus Deutschland, Luxemburg, Israel,
Russland, Frankreich, Italien, England und Slowenien begrüßen. Wie jedes Mal
waren pro Spieler neun Partien zu absolvieren, für die jeweils drei Minuten
Bedenkzeit zur Verfügung standen. Nichts ist es also mit langem Überlegen für
einen Zug, neben der langsamsten kann Schach auch die schnellste Sportart der
Welt sein.
Der in Luxemburg lebende Amerikaner Tom Weber hatte
unter dem Pseudonym „8 Mile“ bereits die letzten zwei Turniere für sich
entscheiden können. Auch diesmal lag er nach sechs Runden wieder in Führung,
verlor dann aber gegen den Österreicher Ulrich Bäuml, der mit dem launigen
Spitznamen „Guy de Enpassant“ angetreten war. Dies nutzte FIDE-Meister
Alexander Drozdov („toledo“) aus Israel und setzte sich an die Spitze, bevor auch
er von Bäuml mattgesetzt wurde. Lachender Dritter war wieder „8 Mile“, der die
letzten beiden Partien gewann und mit 7½ Punkten seinen dritten Turniersieg
feierte. „Guy de Enpassant“ kam durch einen starken Schlussspurt (6/6) mit
einem halben Punkt Rückstand auf Platz zwei, Dritter wurde „toledo“ mit 6½
Punkten. Bester Starnberger im 22-köpfigen Feld wurde Johannes Schmied (5./6
Punkte) vor Johannes von Casimir (7./5½ Punkte).
In der Grand-Prix-Gesamtwertung setzte sich Weber
mit 59 Punkten ab, bester Starnberger ist auf Platz fünf Johannes Schmied mit
16 Punkten. Am Ende der 10-12 Turniere umfassenden Serie gewinnen die besten
drei Teilnehmer Preise. Die einheimischen Spieler werden sich gewaltig
anstrengen müssen, sollen die Urkunden und Medaillen nicht nach Luxemburg oder
Novosibirsk gehen.
Impressionen vom Server:
Das 3D-Brett – nur für
Geübte
das geht schon schneller
dort überall sitzen sie