Der Schachklub Starnberg trauert um Volker Wildt




Volker Wildt ist tot. Der langjährige Spieler der Landkreisvereine Gautinger SC und SK Starnberg starb am Donnerstag im Alter von 77 Jahren völlig unerwartet, nachdem er in der Halle des Gautinger SC gerade seinen regelmäßigen Tennis-Abend gespielt hatte. Wildt war Träger der Goldenen Ehrennadel des Schachkreises Zugspitze und bis zuletzt auch als Schachspieler aktiv gewesen. Er verstärkte beim SK Starnberg sowohl die 1. und 2.Mannschaft als auch das Senioren-Team, mit dem er acht oberbayerische Mannschaftstitel erringen konnte.
Der Architekt Wildt saß als Kommunalpolitiker für die Unabhängige Bürgergemeinschaft (UBG) Jahre lang im Gautinger Gemeinderat, verband dieses Engagement aber auch mit der Teilnahme an der „Deutschen Politikermeisterschaft“ in Berlin, eine Konkurrenz, die er drei Mal trotz Uhren-Handicaps gewinnen konnte, zuletzt 2000 in Berlin. Er besiegte dort unter anderem Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a. D..
Als Teilnehmer am Dähne-Pokal-Wettbewerb errang er seit 1957/58 nicht weniger als 20 Kreistitel. Volker Wildt schaffte es im weiterführenden K.o.-Wettbewerb sogar bis ins Halbfinale auf deutscher Pokal-Ebene. Zuletzt stand er Anfang Januar erneut im „Zugspitz“-Finale: Zu seinem Gegner und langjährigen „Verfolger“ Thomas Lochte sagte er schon vor Jahren einmal: „Wenn du mich noch zu meinen Lebzeiten einholen willst, musst du dich aus biologischen Gründen beeilen.“
Schach hatte den vielseitig interessierten Wildt bis ins hohe Alter geistig fit gehalten: Er spielte gerne 5-Minuten-Blitzschach und setzte sich im Dezember 2014 damit sogar im Halbfinale gegen seinen ehemaligen Vereinskollegen Achim Flemming mit einem spektakulären Mattangriff durch. Typisch bescheidener Kommentar Wildts damals: „Da hatte ich eine Figur weniger und einfach Glück.“ In den siebziger Jahren war Wildt vom SK Starnberg zum TSV Gauting gewechselt, weil ihm damals in Starnberg seiner Ansicht nach „zu viel Schafkopf und zu wenig Turnier-Schach“ geboten wurde. Im Jahre 2004 kam er wieder als aktiver Spieler zum SK Starnberg zurück.
Der SK Starnberg verliert mit Volker Wildt nicht nur eine seiner großen Persönlichkeiten, sondern auch einen Förderer und Mitglied des Vorstandes.
Die Trauerfeier für Volker Wildt findet am Freitag, den 06.02.2015, um 12 Uhr in der Evangelischen Christuskirche in Gauting statt (Adresse: Ammerseestraße 15, 82131 Gauting).